Im Jahre 1913 fand in Reichensachsen ein Turnfest statt, an dem einige junge Männer aus Wichmannshausen aktiv teilnahmen. Diese Sportler waren davon derart begeistert, dass sie beschlossen auch in Wichmannshausen einen Sportverein zu gründen. Dieser Gedanke wurde am 1. Juni 1913 in die Tat umgesetzt und der Fußballclub "Germania 1913" gegründet. |
Hier ein Bild der Schülermannschaft von 1938/39 |
Nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs wurde der Spielbetrieb solange wie möglich mit den verbliebenen jugendlichen Spielern aufrecht erhalten, ehe er durch die Kriegswirren gänzlich zum Erliegen kam. Vieler Mühe bedurfte es, nach Ende des Krieges wieder sportliche Aktivitäten ins Leben zu rufen, zumal der Krieg große Lücken in die Mitgliederschaft gerissen hatte. |
Schon in frühen Jahren wurde in Wichmannshausen erfolgreich Fußball gespielt, so dass man im Spieljahr 1949/50 der ersten Aufstieg feiern konnte. |
Die Turnerfrauenriege von 1953 |
In dieser Zeit führte Heinrich Reimuth den Verein, sein Nachfolger wurde 1954Georg Axt III. 1955 - 56 fungierte Fritz Praetsch als Vorsitzender, bis 1961Heinrich Bartholmai. In diesem Jahr gab es Höhen und Tiefen im Vereinsleben, so der Abstieg der 1. Fußballmannschaft aus der A - Klasse 1960. In den Jahren 1962 bis 1964 war Albert Reimuth Vorsitzender. Dem Verein wurde damals eine Satzung gegeben, es erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht. Durch Tausch mit Kirchenland konnte mit dem Bau des heutigen Sportplatzes in unmittelbarer Nähe des Dorfes begonnen werden. Willi Hildebrandt wurde 1965 zum Vorsitzenden gewählt, in jenem Jahr zählte der Verein 160 Mitglieder. 1967 stieg man erneut in die A-Klasse auf. |
Aufstieg in die A-Klasse 1967 |
Die Uwe-Seeler-Halle |
1970 wurde mit dem Bau der Umkleidehalle am Sportplatz begonnen, die Einweihung der Halle erfolgte 1972. In diesem Jahr wurde auch mit dem Spielbetrieb im Tischtennis begonnen. Auch der Wiederaufstieg der ersten Mannschaft in die A - Klasse fiel in diese Zeit. Im Jahre 1973 feierte man das 60-jährige Bestehen des Vereins. Die Sporthalle erhielt den Namen des Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft, Uwe Seeler. Dieser ist gleichzeitig seit 1976 Ehrenmitglied des Vereins. |
Die Feierlichkeiten zum Jubiläum dauerten vom 1.- 4. Juni 1973 mit dem in Wichmannshausen unvergesslichen Höhepunkt, dem Spiel der I. Mannschaft gegen die Altligamannschaft des Hamburger SV, das durch den ehemaligen Hessische Justizminister Karl Hemfler geleitet wurde. Das Spiel endete 7:5 für die Altligamannschaft, in der Uwe Seeler immer noch seine Klasse aufblitzen ließ. Das Spiel gegen den Hamburger SV, der mit vielen prominenten Spielern angetreten war, bildete einen sportlichen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte, der nicht nur in Wichmannshausen unvergessen geblieben ist. |
Bilder vom 1.- 4. Juni 1973 |
Bereits ein Jahr später besucht der TSV Wichmannshausen unter dem damaligen Spartenleiter Karl Dietrich die AH-Mannschaft des HSV. |
Daneben ist die Gründung einer Frauenturnriege hervorzuheben, die noch heute durch viele Aktivitäten aufhorchen lässt. Auch das Jungenturnen erlebte einen Aufschwung. 1976 wechselte der Vorsitz von Willi Hildebrandt auf Ottmar Kümmel. Am Sportplatz begann man, eine Trainingsbeleuchtung zu installieren, so dass die Trainingsmöglichkeiten der Fußballer insbesondere im Winter verbessert waren. Das folgende Jahr brachte wieder einen Wechsel im Vorsitz. Hans-Dieter Grützner löste Ottmar Kümmel ab. |
Zum 65-jährigen Jubiläum gelang es dem TSV Wichmannshausen unter der Führung des Vorsitzenden Hans-Dieter Grützner die Adidas-Prominentenmannschaft mit Uwe Seeler nach Wichmannshausen zu holen, und wer erinnert sich nicht an die klangvollen Fußballernamen aus dieser Zeit - auch dies wieder ein sportlicher Höhepunkt im Vereinsleben. |
TSV Wichmannshausen – Uwe Seeler Prominententeam 3:6 |
In den folgenden Jahren wurde der Anbau der Uwe-Seeler-Halle in Angriff genommen, so dass nach Fertigstellung auch die Turner und Tischtennisspieler optimale Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung hatten. |
Norbert Schilling empfängt die Glückwünsche von Kreisfußballwart Becker |
Im Folgejahr konnte der TSV Wichmannshausen den Pokalsieg auf Kreisebene wiederholen. Diesmal hieß der Gegner SG Sontra. Am Ende siegte die Mannschaft von Spielführer Norbert Schilling mit 5:2. |
Hans Berlipp übergibt den 2. Tennisplatz an den Vorsitzenden der Tennisabteilung, Norbert Schilling |
Wenige Tage nach der Grenzöffnung fanden Sportfreunde aus Heyda/Thüringen ihren Weg nach Wichmannshausen, und man beschloss eine Partnerschaft zwischen dem TSV Wichmannshausen und den Fußballern aus Heyda zu gründen. Im Mai 1990 kam des dann zum ersten Besuch einer Abordnung aus Heyda in Wichmannshausen. Neben einem Fußballspiel zwischen den Mannschaften beider Vereine wurde die neue Freundschaft auch zünftig gefeiert, und ein Jahr später fuhren die 1. und 2. Mannschaft zum Gegenbesuch nach Thüringen. |
Sowohl die 1. als auch die 2. Mannschaft wurden Meister in ihrer Klasse und stiegen auf. Die 1. Mannschaft erzielte in dieser Saison 45:11 Punkte und eine Torbilanz von 109:26 Tore, wobei Günter Stunz mit 27 Treffern Torschützenkönig der Klasse wurde. Herausragend in dieser Saison auch Markus Altman, der in allen 28 Meisterschaftsspielen eingesetzt wurde. |
In ihren Ansprachen bedankt sich 1. Vorsitzender Hubert Deiß bei den vielen freiwilligen Helfern, die durch ihren Arbeitseinsatz zum Gelingen des Ausbaus der Uwe Seeler Halle beigetragen haben, und den aktiven Sportlern des TSV Wichmannshausen eine optimale Übungsstätte geschaffen haben. Mit Stolz erklärt H. Deiß, dass für ihn mit der Fertigstellung der Halle ein persönlicher Traum in Erfüllung gegangen sei. |
Umbau der Halle |
Bepflanzung der Grünanlage |
Bei der Eröffnungsfeier der neuen Halle präsentieren sich die unterschiedlichen Sparten des Vereins den zahlreichen Zuschauern: |
Tischtennis |
Rückengymnastik |
Jungenturnen mit Uwe Bartholmai |
Gymnastikgruppe von Gaby Teister |
Kinderturnen mit Silke Berlipp |
Gymnastikgruppe von Anne Hartwig |
Durch die neugeschaffenen Übungsbedingungen konnten im gleichen Jahr auch wieder das Turnen der Jungen sowie eine Männerturngruppe ins Leben gerufen werden. Bei der Kinderturngruppe von Silke Berlipp war die Anzahl der Kinder in den Übungsstunden so sehr angestiegen, dass eine zweite Übungsleiterin gesucht werden musste. |
Der sportliche Höhepunkt des Jahres 1996 war das Internationale Jugendturnier für B-Jugendmannschaften am 25. und 26. Mai. Die vielen Zuschauer, die an diesen beiden Tagen das Sportgelände in Wichmannshausen besuchten, sahen zum Teil hochklassigen Jugendfußball. Ihre besondere Klasse konnte hierbei unsere Mannschaft unter Beweis stellen und schaffte den Einzug in das Finale. Hier musste man sich jedoch trotz guter Leistung mit 1:3 nach Verlängerung gegen die Mannschaft der Bezirksauswahl Braunschweig geschlagen geben. |
Hubert Deiß, Edmund Pliefke, Maikel Buchenau |
B-Jugend nach dem Turnier mit Pokal |
Ihre herausragende Klasse stellte die B-Jugend in diesem Jahr bereits in der Hallensaison unter Beweis, als man nach einem Sieg über den KSV Baunatal Hallenbezirksmeister wurde. |
Siegerehrung |
Mannschaft mit Ehrenteller |
Im Seniorenbereich war Wichmannshausen am 13. Juli 1996 Austragungsort für den Thüringen-Cup, der jedes Jahr zwischen zwei Mannschaften aus dem Sportkreis Eschwege und aus Thüringen ausgespielt wurde. Neben dem TSV Wichmannshausen nahm für den Kreis Eschwege die SG Paffenbachtal/Schemmergrund an diesem Turnier teil. |
Erneut für Furore sorgt eine Jugendmannschaft im Jahr 1997. Die C-Jugend mit ihrem Betreuer Harry Niebeling schaffte es, in das Pokalendspiel um die Hessenmeisterschaft zu gelangen. Hier musste man sich allerdings der Mannschaft von Eintracht Frankfurt geschlagen geben. Dennoch war das Erreichen dieses Endspiels der größte Erfolgs einer Fußballmannschaft in der Vereinsgeschichte. Großen Anteil an diesem Erfolg hatte Christian Hildebrandt, der dafür auch mit der Nominierung in die Hessenauswahl belohnt wurde. |